Interview mit Doris Haidlen-Birnbaumer

Dr. Doris Haidlen-Birnbaumer

Warum sollen sich Frauen als Funktionärinnen engagieren?

Warum nicht?

 

Welchen Tipp haben Sie an eine neugewählte Funktionärin?

Neben der Bereitschaft Verantwortung zu übernehmen, ist für professionelles Auftreten aufmerksames Zuhören, kompetentes Fragen und mutiges Mitteilen wichtig. „Alleinstellung“ wäre kontraproduktiv. Viel positiver ist es, gemeinsam, in Seilschaften und Netzwerken produktiv zu sein. Im Idealfall ist eine Funktionärin Teil eines vielfältigen und diversen Teams: Das inkludiert selbstverständlich Männer und Frauen, Altgediente und Neuverdiente, Jung und Alt sowie Personen aus unterschiedlichen Bereichen.

 

Welchen Wunsch haben Sie an die Raiffeisen Organisation?

Ich wünsche mir für die Entscheidungsträger, dass es für sie zum Selbstverständnis wird, der Normalität eine Chance zu geben – reine Männerrunden sind ja nicht normal. Normalität bedeutet aus soziologischer Sicht, wenig vom Durchschnitt abweichend. So gesehen bringen Frauen ein Stück Normalität in vielerorts noch eindimensional besetzte Gremien. Ich bin überzeugt, dass es für Geschäftsleiter, Vorstände und Aufsichtsräte normal werden wird, sich gleichermaßen um Frauen und Männer aus unterschiedlichen Lebens- und Arbeitswelten zu bemühen, wenn es um das Besetzen von Funktionen in Gremien geht.

 

Die größte Herausforderung auf dem Weg zu 25% bis 2025?

Die direkte Verantwortung liegt bei „jeder einzelnen Stimme“ vor Ort. In manchen Aufsichtsräten wird es starke Männer geben müssen, die nach langjähriger Funktionstätigkeit ihre Sessel frei machen, um für Funktionärinnen Platz zu machen und somit Veränderung und Weiterentwicklung zu ermöglichen.

 

Kontakt: doris@haidlen.at

 

Doris Haidlen-Birnbaumer